Am 24. März jährt sich der NATO-Bombenangriff auf Jugoslawien zum 25. Mal. Der blutige Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker am Balkan zieht seine Folgen bis heute. 78 Tage und Nächte lang bombardierte das Militärbündnis, zwischen 12.000 und 15.000 Menschen wurden dabei getötet. Noch heute profitiert das österreichische Kapital vom Jugoslawien-Krieg.
NATO-Bomben zur „Friedensförderung“?
Der Jugoslawien-Krieg führte zu einer tiefen Spaltung innerhalb der Völker am Balkan. Unter dem Vorwand der „Friedensförderung“ erfolgte ein Eingreifen der NATO. Der nach dem Krieg geschaffene „Frieden“ bedeutete von da an, ein von den UN-Truppen namens KFOR (Kosovo Force) besetzes Gebiet. Diese Truppen sind eine militärische Formation unter der Leitung der NATO. Die KFOR-Truppe wird von 28 Staaten gestellt und umfasst seit Jänner 2024 4.443 Soldaten. Auch Österreich entsendete seither regelmäßig rund 500 Soldaten. Ab April wird ein Drittel der Kompanie vom Kosovo abgezogen, um österreichische Soldaten für EU-Kampftruppen stellen zu können. Nicht nur, dass die Neutralität damit seit jeher gebrochen wird, so konnte schon von Beginn an die Grundlage für die wirtschaftliche Nutzbarmachung der Balkan-Länder für das österreichische Kapital geschaffen werden.
Die „unabhängige“ Republik Kosovo
Im Februar 2008 wurde die „unabhängige Republik Kosovo“ ausgerufen. Dennoch wird Kosovo vom EU-Rat durch eine Rechtsstaatlichkeitsmission (EULEX Kosovo) geführt. Diese Mission soll unter anderem den Aufbau der kosovarischen Republik bei der Rechtsstaatlichkeit und der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung unterstützen. Damit wurde ein Mittel geschaffen, um die Interessen der EU-Imperialisten am Balkan zu sichern. Mit Insitutionen der fadenscheinigen „Friedenssicherung“ wurde so auch das Bestreben zur EU-Osterweiterung gesichert. Von einer „unabhängigen“ Republik kann wohl nicht die Rede sein, wenn der Staat von einer internationalen militärischen Kommission geführt wird und dauerhafte NATO-Stützpunkte im Land vorhanden sind. Das ist der klare Beweis dafür, dass die Imperialisten nicht zur Unterstützung der „Freiheit“ im Land sind, sondern lediglich zur Sicherung ihres Einflusses und ihrer Macht.
Die Stimmung der Bevölkerung am Balkan
Noch heute sind die Folgen des Jugoslawien-Krieges spürbar. Noch heute profitieren auch die Herrschenden Österreichs von diesem Krieg. Massenarbeitslosigkeit, Korruption, schlechte Lebensbedingungen sind auch heute noch zum Teil die Folgen des Krieges. Die Völker am Balkan protestieren seit Jahrzehnten gegen Korruption, gegen Polzeirepression, gegen die NATO-Stützpunkte und auch gegen die Bestrebungen zum EU-Beitritt. In Kroatien, als EU-Mitgliedsstaat, leidet die Bevölkerung unter anderem an der Einführung des Euros.
In Gedenken an die Opfer des NATO-Angriffs muss der antiimperialistische Kampf der Völker am Balkan gegen die Fremdherrschaft, auch durch österreichische antiimperialistische Kräfte unterstützt und verteidigt werden.
Bild : Protestkundgebung im Jahr 2017, Wien